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  Geoemydaspengleri
 


Zackenerdschildkröte

Geoemyda spengleri:





Da es über diese Art noch nicht allzu viele Internetseiten gibt, wenn auch ein sehr gutes Buch, werde ich hier etwas mehr auf meine Haltung eingehen.

www.amazon.de/Zacken-Erdschildkr%C3%B6ten-Ingo-Sch%C3%A4fer/dp/3937285504/ref=sr_1_1

Herkunft:

China bis Nord-Vietnam

Unterarten und Lokalformen:

Wirklich in Unterarten werden sie nicht aufgeteilt, aber es gibt eine Reihe an Lokalformen, die in 5 große Hauptgruppen eingeteilt werden. Entsprechend varieren sie im Aussehen (Färbung, Größe und Form).

Gerade bei so bedrohten Arten sollte meiner Meinung erst recht auf ein Zusammenpassen seiner Tiere geachtet werden. Auch wenn es meines Wissens nach noch keine aussagekräftigen DNA-Tests gibt bzw. noch keine richtigen Vergleichswerte, so kann man natürlich zumindest schon mal optisch drauf achten, dass man zumindest innerhalb der eingeordneten Gruppen bleibt ohne jetzt quer Beet durcheinander zu vermehren.







Wie man auf dem Bild sieht, sind sie, wenn sie gut eingelebt sind, neugierige, wenig scheue und recht zutrauliche Pfleglinge. Meine Katze wird neugierig beäugt und die Schildkröte ist wenig beeindruckt von ihr. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es trotz allem doch recht ruhige und sehr versteckt lebende Tierchen sind.

Gerade für "Anfänger" halte ich die Art für wenig geeignet. Nicht weil sie so schwierig zu pflegen sind. Nein eher im Gegenteil. Die Pflege ist eigentlich absolut machbar, wenn sich jemand gut einliest und wirklich interessiert ist. Es ist eine absolut fazinierende Art und verzaubert mit ihrem urigen Aussehen. Auch die geringe Größe ist gerade für Leute ohne Garten sehr von Vorteil. So ein Terrarium, selbst in meinen Maßen, passt nun wirklich in jedes noch so kleine Wohnzimmer.

Für den "Anfänger" gibt es aber mitunter, vor allem oft in der Anfangszeit, aber auch später, wenig zu sehen. Auch gerade, wenn man ein Jungtier übernimmt, was noch versteckter lebt. Aber auch die Adulten leben in einem artgerecht eingerichtetem Terraium sehr versteckt. Das frustriert zu recht, wenn man mit dem Hobby anfängt.

Gäste stehen oft ewig vor meinen Terrarien und irgendwann kommt dann die Frage "Ist da überhaupt was drin?".
Da gibt es durch aus andere Arten, wo man erst mal mehr von hat, weil die Tiere aktiver sind und auch mehr am Geschehen teilnehmen. 


Haltung:


Bei mir sind meine Tiere einzeln in Terrarien mit den Maßen 120 cm x 60 cm x 60 cm bzw. das Männchen in 120 cm x 60 cm x 50 cm untergebracht. Für ausreichend halte ich aber auch 100 cm x 40 cm x 40 cm bzw. schöner ist 100 cm x 50 cm x 50 cm, da dadurch etwas mehr Tiefe entsteht, die natürlich neben etwas mehr Platz für die Schildkröte selber, auch einfach mehr Platz für Strukturierung und Einrichtung lässt. Gerade Terrarien von Geoemyda spengleri lassen sich super einrichten und so ein feuchtes Waldterrarium macht im Wohnbereich sogar richtig was her.





(2 Terrarien 120 cm x 60 cm x 60 cm)





Einrichtung:

Unten am Boden befindet sich zu aller erst eine Drainageschicht aus Blähton. Auf den Blähton liegt ein Teichflies. Darauf kommt dann der Bodengrund. Der Bodengrund besteht aus Walderde und Kokosfaserhumus. Die Terrarien sind gut bepflanzt mit Grünlilien, Efeutute und noch anderen nicht so Licht bedürftigen Pflanzen, die gut Feuchtigkeit vertragen. Bromilie bietet sich z.B. auch an. Strukturiert sind sie zusätzlich mit Ästen und Korkröhren. Auf dem Boden befindet sich eine Schicht Buchen- und Eichenlaub. Diese Laubart ist gewählt, weil sie sich nicht so schnell zersetzt wie andere. Ich muss die Schicht aber trotzdem ein Mal im Jahr auffüllen. Bei mir bietet sich das im Herbst an, wenn ich sowieso Laub für die Überwinterungsboxen und zum Frühbeet auffüllen im Wald hole. Dazu gehört natürlich noch ein Wasserteil z.B. Blumenuntersetzer, der immer so groß sein sollte, dass das ganze Tier darin baden kann. Bei mir ist der Wasserteil ein durch Glasstreben abgeteilter Bereich, der auch gefiltert wird. Angelegt nach dieser Seite (www.turtle-technik.de/div/Spengleri/spengleri.htm ). Wurde leicht schräg verklebt und hat etwa die Maße von 30-40 cm x 60 cm Tiefe.





Technik:

Beleuchtung ist eine Lucky reptile bright sun desert 35 W. Seit dem Einsetzen dieser Lampe sonnen sich sowohl Männchen wie auch Weibchen regelmäßig, was ich vorher unter den Reflektorglühbirnen nicht beobachten konnte. Um die Luftfeuchtigkeit zu halten, sprühe ich gelegentlich, ansonsten läuft ein Fogmaster von der Firma Eurozoo. Andere Vernebler gehen natürlich genauso. Mittlerweile gibt es ja doch eine gute Auswahl.




Bei dem Weibchen ist der Wasserteil im Terrarium integriert und wird über eine kleine Pumpe (Z.B. Eheim compact 300 Förderpumpe) und eine Filtermatte gefiltert. Das Männchen hat als Wasserteil einen Blumenuntersetzer.







Fütterung:

Ich füttere recht unregelmäßig mit immer mal wieder Fastentage. Gefüttert werden vor allem Regenwürmer, Kellerasseln und junge Achatschnecken. Ansonsten noch Garten- und Nacktschnecken, ab und an mal Steppengrillen (gekaufte Futtertiere bitte vor dem verfüttern immer gut anfüttern!), alle 1-2 Wochen eine Frostbabymaus. Die Geoemyda spengleri ist alles andere als wählerisch. Genommen wird fast alles was kreucht und fleucht. Pflanzliche Kost wird dagegen nicht genommen.

Kalk in Form von Sepia oder Eierschalen wird nicht genommen. Zur Kalkaufnahme füttere ich entweder Futtertiere mit Kalk an oder auch durch die Schneckenfütterung von kleineren Tierchen und somit Schneckenhäusern wird auch entsprechend Kalk aufgenommen. Auch in der Babyfrostmaus ist nicht nur wichtiges Vitamin D (Innerein), sondern auch aufgrund des Skeletts wieder Kalk. Eine übermäßige Kalkfütterung durch bestäuben von Futter praktiziere ich nicht.




Vergesellschaftung:

Juntiere können mit unter eventuell erst mal zusammen aufgezogen werden. Ich würde allerdings auch bei Jungtieren eher von Anfang an zu Einzelhaltung raten. Bei adulten Tieren halte ich Einzelhaltung für unumgänglich. Lieber etwas weniger Platz und einzeln, als viel Platz und mehere Tiere zusammen. Die Tiere sollten lediglich im Frühjahr und/oder Herbst zu Paarungszwecken kurz zusammen gesetzt werden. Wenn das Weibchen nicht will oder der Akt vollbracht ist, sollte das Männchen zurück in sein Terrarium.





Winterruhe:

Meine Tiere überwintern zwischen 5-10 Grad schwankenden Temperaturen im Keller ca. 8-10 Wochen. Die letzten 2 Jahre hatte der Raum allerdings eher so konstante 5-6 Grad im Winter. Ich kenne auch einige Halter, die sie im Kühlschrank überwintern.

Wer sich das nicht traut, kann die Tiere bei um die 10 Grad überwintern. Das schaffen oft auch Keller. Ein Kühlschrank kann über ein UT 200 entsprechend geregelt werden, wenn einem ein kühler Platz fehlt.

Die Überwinterungsboxen sind Plastikboxen aus dem Baumarkt. Eine dicke Schicht feuchtes Kokosfasersubstrat drin. Darauf ein dicke Schicht Laub. Vergraben tun die Tiere sich bei mir nicht. Sie sitzen unter der Schicht Laub. 






Literaturtipp:

"Die Zackenerdschildkröte" von Ingo Schäfer


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das-schildkroetenforum.com


 
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